Vorteile netzwerkbasierter Videoüberwachung
  

Die wesentlichen Vorteile netzwerkbasierter Videoüberwachungstechnologie gegenüber herkömmlichen Lösun- gen mit analoger Bildübertragung sind höhere Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit, Flexibilität, Funktionalität und Verfügbarkeit.

  
1. Wirtschaftlichkeit

Wesentliches Kriterium für den Erfolg einer neuen Technologie die eine alte und etablierte Technologie ablösen soll ist ihre Wirtschaftlichkeit. Wirtschaftlichkeit bedeutet geringere Kosten bei gleichen Nutzen, höherer Nutzen bei gleichen Kosten oder im Idealfall höherer Nutzen bei geringeren Kosten. Die Kosten eines Videoüberwa- chungssystems setzen sich aus den Planungs- und Anschaffungskosten des Systems selbst, Nutzungsdauer, aber auch aus organisatorischen und Betriebskosten während der Systemnutzung zusammen (sog. Cost of Ownership). Der Nutzen wiederum spiegelt sich in den positiven Auswirkungen des Videoüberwachungssystems auf die operativen Kosten eines Unternehmens wieder. Diese positiven Auswirkungen sind u. a. Verhinderung/ Verringerung von Inventar- und Inventurverlusten, Verhinderung/ Verminderung von Regressansprüchen, Verringerung von Personal- und Reisekosten, Erhöhung der Produktivität, etc.

Hingegen lässt sich der präventive Nutzen eines Videoüberwachungssystems schwer in Zahlen fassen, da letztendlich nur über Analysen und Studien die Wirksamkeit der Abschreckung nachgewiesen werden kann. So erhöht der Einsatz von Videoüberwachung durch Abschreckung die Sicherheit von Mitarbeitern, Gästen und Eigentum. In Bereichen in den Mitarbeiter mit größeren Geldmengen arbeiten, ist deshalb der Einsatz von Video- überwachung durch die Unfallverhütungsvorschriften Kassen gesetzlich verankert. Netzwerkbasierte Videoüber- wachungssysteme verfügen über ein skalierbares Kosten-/ Nutzenverhältnis, d. h., sie ermöglichen je nach Ein- satzbereich und Aufgabenstellungen Lösungen bis zu höheren Nutzen bei geringeren Kosten gegenüber her- kömmlichen analogen Videoüberwachungslösungen. Des Weiteren ermöglichen sie Anwendungen, die vorher aus technologischen oder auch wirtschaftlichen Aspekten nicht möglich bzw. sinnvoll waren.

   

Überblick – Kostenvorteile netzwerkbasierter Videoüberwachung (IP Video Surveillance):

   

Geringere Anschaffungs- und Installationskosten durch Integration in die vorhandene Netzwerk- und IT-Infrastruktur

Durch Integration in die vorhandene Netzwerk- und IT-Infrastruktur bieten IP Video Surveillance Lösungen erhebliche Synergien zur Kostenreduzierung. Integration in vorhandene Netzwerk- und IT-Infrastrukturen bedeutet die gemeinsame Nutzung der vorhandenen passiven und aktiven Netzwerkinfrastruktur, oder Teile von diesen, zur Übertragung der Videosignale. Des Weiteren die Verwendung von vorhandenen Servern und Compu- tern zur Bildspeicherung und Darstellung. Aber auch bei Verwendung von für die Videoüberwachungslösung dedizierten Speicher- und Anzeigekomponenten sind diese meist preisweiter als Anzeige-, Bildumschaltung- und Darstellungslösungen aus der analogen Videoüberwachung, da IP Video Surveillance Lösungen Standard-Pro- dukte aus der Informationstechnologie sind.

   

Reduzierung von Betriebskosten durch Zentralisierung von Überwachungs- und Wartungsauf- gaben

IP Video Surveillance Lösungen bieten Fernparametrierung, Fernzugriff auf Livebilder und Aufzeichnungen, sowie eine flexible Gestaltung von Überwachungs-, Bedien- und Auswertearbeitsplätzen. So lassen sich Wartungs- und Überwachungsaufgaben zentralisieren und bei Bedarf ohne großen Aufwand verlagern. Der Einsatz von Standard-Komponenten der Informationstechnologie reduziert außerdem die Kosten der Instandhaltung und von späteren erforderlichen Systemerweiterungen.

   

Höhere Investitionssicherheit durch Verwendung von Standard-Komponenten der Informations- technologie, offene Protokolle und einfache Integration

Die Leistungsfähigkeit eines IP Video Surveillance Systems steigt in der Zukunft mit dem Einsatz neuer Techno- logien innerhalb der IT-Infrastruktur. So ermöglichen höhere Bandbreiten und die Verwendung von neuen Netz- werkdiensten (z. B. echtes Quality of Service), aber auch die Einführung leistungsfähiger Server zur Bildspei- cherung einen höheren Datendurchsatz. So profitiert das Videoüberwachungssystem von heute automatisch von zukünftigen Entwicklungen in der Informationstechnologie. Die Funktionalität der netzwerkbasierten Video- komponenten selbst lässt sich einfaches Softwareupdate auch in Zukunft erhöhen.

Aber auch bestehende analoge Videoüberwachungstechnik lässt sich mittels Videoserver oder Codecs in eine IP Video Surveillance Lösung integrieren und somit „netzwerkfähig“ machen. Die Verwendung offener Protokolle aus der Informationstechnologie ermöglicht außerdem die einfache Integration mit anderen Sicherheitstechniken wie Einbruch-, Überfall- und Störmeldetechnik, Zutrittskontrollsystemen oder die Integration in hierarchisch übergeordnete Gebäudemanagementsysteme. Vielfach ermöglichen die zuvor genannten Eigenschaften auch eine längere Nutzungsdauer von bestehenden und neuen Systemen.

  

Generell lässt sich feststellen: Je größer die räumliche Ausdehnung des Videoüberwachungssystems und je größer die erforderlicher Anzahl der Systemzugriffe, umso größer sind die Einsparpotenziale netzwerkbasierter Videoüberwachungssysteme gegenüber herkömmlichen Lösungen mit analoger Bildübertragung.

   
2. Skalierbarkeit und Flexibilität

Bedingt durch ihre dezentrale Client/Server-Struktur verfügen IP-basierte Videoüberwachungssysteme über eine extrem hohe Skalierbarkeit, d. h., es bestehen praktische keine Begrenzungen bzgl. Anzahl der Kameras, Arbeitsplätze, Bildaufzeichnungstiefe und Bildspeicherkapazitäten. Der Anwender muss sich bei Einführung des Systems nicht im Vorhinein auf die maximale Größe festlegen, da die das System jederzeit ohne großen Aufwand erweitert werden kann – das IP-basierte Videoüberwachungssystem wächst mit seinen Ansprüchen. Der einfache Anschluss der Geräte an ein IP-Netzwerk und einfache, auch weltweite Übertragung ohne Qualitätsverlust (z. B. über das Internet) ermöglichen ein Höchstmaß an Skalierbarkeit und Flexibilität. So lassen sich Videoüberwachungslösungen von einer bis zu mehr als tausend Videoüberwachungskameras oder Betrachter problemlos realisieren.

   
3. Funktionalität

Neben der Funktionalität des Netzwerkes verfügen die Geräte selbst über eine Vielzahl von integrierten Funk- tionen oder die Systeme lassen sich durch externe Softwareapplikationen in ihrer Funktionalität erweitern. Dieses erhöht den Nutzen für den Anwender und hilft Kosten zu reduzieren. So gehören Funktionen wie verlust- freie Videosignalübertragung auch über weite Entfernungen, Fernzugriff, Fernparametrierung, Zugriff über Standard-PC mittels Web-Browser, gleichzeitiger Multi-User-Zugriff auf Livebilder und Aufzeichnungen, sowie die gleichzeitige Verwendung der Bilder in Verschiedenen Applikationen zum Standard. Aber auch Bewegungs- erkennung, Power over Ethernet (PoE), Bildauflösungen im Megapixel-Bereich, Verschlüsselung der Videodaten und intelligente 3D-Bildanalyse mittels Softwareapplikationen sind effizient möglich. So sind der möglichen Funktionalität einer IP-basierten Videoüberwachungslösung nur wenig Grenzen gesetzt und mit schreitendem technologischem Fortschritt werden auch diese immer mehr überwunden.

   
4. Verfügbarkeit

Mit das wichtigste Kriterium einer Sicherheitsapplikation ist die ständige Verfügbarkeit, denn ein nicht verfüg- bares System bietet im entscheidenden Augenblick keine Sicherheit. So lassen sich bei IP-basierten Videoüber- wachungssystemen unter wirtschaftlichen Aspekten und mit einfachen Mitteln Redundanz in der Bildübertra- gung, Darstellung und Speicherung realisieren. Redundante Übertragung lässt sich im Netzwerk mittels Managed-Switch und IEEE 802.1D (Spanning Tree Protocol) realisieren, redundante Speicherung mittels RAID-5 ist heute auch für nichtkritische Daten bereits Standard in der Informationstechnologie und zur Duplizierung eines Arbeitsplatzes reicht im einfachsten Fall der Anschluss eines PC an das entsprechende Netzwerk aus.

 
  
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Letzte Änderung: 10. April 2006